Lagerkoller

Eigentlich hatte ich gedacht, es dauert länger, bis der Lagerkoller sich einstellt. Aber nach fast vier Wochen ist es soweit.

Mir ist irgendwie langweilig. Ja, ich weiß, gerade frisch gebackene Mutter und mir ist langweilig. ImLa sollte doch den ganzen Tag ausfüllen, vorallem das MamaMamaGefühl. Nö. Ich liebe meine Tochter. Ich liebe LeLa. Aber in den Stunden, in denen es ruhig ist. Die Kinder schlafen oder in der Krippe sind oder was auch immer, langweile ich mich.

Ob Langeweile das richtige Wort ist, ich bin mir nicht sicher. Ich denke nicht. Ständig in diesen Schlabberklamotten (ja, 10 kg sind irgendwie noch zu viel da) und der Tag besteht aus Windeln wechseln, stillen, Wäsche in die Waschmaschine aus derselbigen wieder raus, rauf auf die Leine, wieder runter, zusammenlegen. Gleiche Spiel von vorne. Abends Unmengen von Brot schmieren. In den freien Minuten, wenn ImLa schläft und LeLa spielt (ob nun zuhause oder nicht, egal) surfe ich im Internet. Ziellos. Bestelle ständig irgendwelche Sachen. Ersatz? Ach, ich weiß nicht.

Nicht, das ich ImLa nicht stillen will. Ich mag es, sie beim Trinken zu beobachten, oder einfach mal ein paar Minuten an nichts zu denken. Am liebsten sitze ich dabei auf dem Bett, manchmal auch mit Buch. Okay, wer das Windelwechseln liebt, ist verrückt. Aber verbunden mit Waschen/Baden und Einölen ist es schon sehr schön. Nur wir beide. Oder, wenn wir zusammen Mittagschlaf auf dem Sofa halten. Ach, ich liebe ihre Nähe, so wie sie unsere liebt. Das Tragetuch ist unser bester Freund. Aber den Anblick von mir, in der Schlabberhose mit den Speckrollen, die das Tuch und der kleine Wurm darin nicht überdecken, ätzend.

Das Problem bin ich. Ich bin völlig unzufrieden mit mir. Ich kann nicht mal raus hier. ImLa mag kein Wagenfahren. Das brechen wir immer wieder wegen Extrem-Quaking ab. Im Tuch spazieren gehen? Ich wollte mit dem Wagen ums Dorf schieben, angeben mit ImLa und nicht nur ein kleines Köpfchen aus dem Tuch gucken lassen. Mmh. Mal in die Stadt? Ne. Das muss geplant werden. Nichts spontan. Das Auto muss ich dann morgens wieder nach Hause fahren, um um die Mittagszeit (während ImLa immer länger schläft) mal shoppen oder Sushi essen zu gehen können, dann am späten Nachmittag wieder los, um Hagen und LeLa abzuholen. Okay, das ist nur eine Frage der Organisation. Aber morgens mit den beiden Männern so früh aufstehen? Da habe ich keine Lust. Wir schlafen da noch. Mist, da steht mir die eigene Faulheit im Weg.

Fazit: Ich leide an mangelnden Selbstwertgefühl und akuter Faulheit.

Mist.

2 Replies to “Lagerkoller”

  1. das wird besser. und ich weiß, was du meinst. aber das geht ja zeitweilig jeder (vielleicht sogar jedem) mal so. aber nach der geburt und dem ersten wochenbetttagen da fühlt man sich einfach nur irgendwie bäh. ich weiß schon. kopf hoch.

  2. Es hilft zu wissen, dass sich vielleicht noch ein paar Mütter so fühlen.

    Heute habe ich jedenfalls mal morgens meinen Hintern hochbekommen (naja, der Stillabstand hat gerade gepasst) und ich habe die Jungs gefahren. Jetzt wartet das Auto, um die Damen des Haues heute nachmittag zum Shoppen zu fahren.

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