Na das kann ja heiter werden
Gestern, am späten Nachmittag, waren wir alle (Mama, Papa, LeLa und ImLa) kurz einkaufen. Nur drei Dinge erledigen. Doppelt abgebuchte Tasche bemängeln, den lange versprochenen Fahrradhelm für LeLa kaufen und ein neues Hemd mit Krawatte für Hagen. Diese 1-2 Stunden sind der Grund für meinen Upgrade-Wunsch.
Da Hagen ja das Hemd anprobieren muss, viel die Traglingaufgabe mir zu. Hagen hat LeLa an die Hand genommen. Bis zum letzten Geschäft, dem Bekleidungsladen, war alles super. ImLa hat geschlafen und LeLa war artig. Hat sich Dinge in den Geschäften angesehen und den Helm ganz super mit der Verkäuferin zusammen ausgesucht.
Der Verkäufer hat Hagen für das Hemd vermessen und uns beraten. Währendessen sind bereits ein paar Krawatten vom Tisch gefallen und LeLa ist um die ersten Kleiderständer gerannt. Hagen ist dann hinterher, mit Tragetuch läuft und bückt es sich nicht so gut. Dann hat der Verkäufer ein passendes Hemd mit Hagen zusammen gesucht, da ein ideales (Taille 79 cm und Armlänge 68 cm) nicht vorrätig war. Ich habe dann mit LeLa an den Kabinen “gespielt”. Den kurzen Abstecher ins Büro und fast auf die Tasten des dort stehenden Laptops hauen, konnte ich noch überspielen. Ich hatte aber schon kleine Ps in den Augen. Hagen veschwand in der Kabine und LeLa im Laden. Ich bin nicht so schnell und erst recht nicht mit Tragetuch.
Er war weg. Ein großes Bekleidungsgeschäft, zwei Etagen, zwei gegenüberliegende Ausgänge und eine Mutter, die nicht gesehen hat in welche Richtung er abgebogen ist. (Wir haben gerade zusammen in den Spiegel geschaut, ob Hemd, Krawatte, Anzug und Stola von meinem Kleid zusammenpassen) Was machst du, wenn du ihn nicht findest? War meine Frage, als ich vor dem Geschäft stand. Auf dem Rückweg zur Kabine rede ich mir selbst ein, dass ich jetzt ruhig bleiben muss. Ein fragender Blick zu Hagen, der es wohl in der Kabine und im Gespräch mit dem Verkäufer nicht so richtig mitbekommen hat, dass ich überfordert war. Er ist dann mit neuem Hemd und Krawatte nochmal in Richtung aus Gang. Ich auch und dann habe ich ihn gesehen. Wusch, war er raus aus dem Geschäft und rein ins nächste. Das war eindeutig eine Reaktion darauf, als ich auf ihn zukam und ihn gerufen habe. Ich konnte nichts sagen, als ich ihn endlich hatte und Hagen, ich weiß nicht ob wütend, aber besorgt und schick gekleidet, meinte: Lass mich machen. Was er genau gesagt hat, weiß ich nicht. Ich musste ein bißchen mit den Tränen kämpfen (aus Wut und Erleichterung).
Zurück im Geschäft blieb es dann bei ein paar weiteren Krawatten auf den Boden. LeLa hatte sich beruhigt und er hat dann zusammen mit dem Verkäufer die Kasse bedient. Da war auf einmal wieder ein Engel. Die obligatorischen 30-60 Minuten Rüpelleben am späten Nachmittag/frühen Abend waren wohl vorbei.
Als ich meine Bedenken auf dem Weg zum Parkhaus bezüglich des Ausreißens (und auch immer mal wieder von der Hand losreißen) von LeLa äußerte, wünschte ich mir eine Leine.
bei paul ist die phase zum glück vorbei, nachdem wir ihn sonst immer an die hand genommen/in den wagen gesetzt/aufs Buggyboard gestellt haben. aber ich kann dich super verstehen. deine wut, deine erleichterung, deine tränen. fühl dich mal gedrückt! 🙂
Als wir vor zwei Jahren bei den “Mäusen und Prinzessinen” waren, haben wir massig Kinder an der Leine gesehen. Sie hatten das “Halsband” um die Oberarme und daran die Leine befestigt. Zu diesem Zeitpunkt (3. Monat) fand ich das total schrecklich und konnte garnicht verstehen, wie mann sein Kind wie einen Hund an die Leine legen kann. Heute (Kind 18 Monate und agil) finde ich es immer noch schrecklich, verstehe die Eltern allerdings viel besser. Ich würde es aber trotzdem nicht machen. Aber ich fühle mit dir. Schrecklich war das auch.