Mit Schnecken stehe ich auf Kriegsfuß. Wer nicht? Also Nacktschnecken. Einen Sommer haben sie mir die ganzen Blühpflanzen im Vorgarten abgefressen. Die Ersatzpflanzen habe ich nach Schneckenresistenz ausgesucht. Jetzt geht es. Diese Saison ist ja nun unser Garten quasi fertig. Im Gemüsegarten haben wir den Boden fast vollständig ausgetauscht und somit hoffentlich viele Schneckeneier mit entsorgt. Eines Morgens sah ich eine Nackschnecke auf den Holzdielen der Terrasse. Da gingen die Alarmglocken an. Was tun gegen Schnecken im Garten?
Einige Maßnahmen gegen Schnecken haben wir (meist unbewusst) getan. Der Gemüsegarten liegt größtenteils in Vollsonne. Meine Gartenbeete sind mit einer wassergebundern Wegedecke als Gartenweg umrandet. Also ein Boden, der trocken mit vielen winzigen und kleinen Steinchen übersät ist, muss erst einmal überquert werden. Nur eine Beetseite grenzt an gemulchten Boden, der mit Haselnuss und anderen Sträuchern bepflanzt ist. Dort habe ich im Gemüsebeet einmal Bohnenkraut und eine riesige Rhabarberpflanze. Und eine Reihe Salat. Den Salat mögen. Nennen wir ihn mal Opfersalat. Ebenfalls der Boden unter den Rhabarberblättern ist ein guter Ort, um die Nackschnecken abzusammeln. Das Bohnenkraut meiden sie. Ich habe Studentenblumen (Tagetes) an einigen Beeten als Randbepflanzung gewählt, dort können die Schnecken abgesammelt werden. Die Vogeltränke und -bad, sowie Vogelstuben hängen an den Rankgittern im Gemüsegarten. Die Amslen fühlen sich dort sehr wohl. Und fressen auch mal Schnecken. Leider ist der Haus- und Hofigel verstorben (bzw. nach einem Beckenschaden vom Tierarzt eingeschläfert wurden – wir haben ihn gefunden, befreit, zum Tierarzt gebracht, röntgen und dann Erlösung) Aber Igel, sowie Kröten sind natürlich Fressfeinde. Eine Kröte habe wir auch, die habe neulich aus meinen Unkrauteimer wieder in den Garten entlassen. Neulich Abend habe ich, als ich im Dunkeln die Kissen der Gartenbank eingesammelt habe, einen Tigerschnegel entdeckt. Die einheimische Nackschnecke frisst tote Pflanzenteile und vorallem Nacktschnecken, egal ob tod oder lebendig. Der Tigerschnegel darf natürlich bleiben.
Ich gieße meine Beet vorrangig morgens, eigentlich am Liebsten mit Gießkanne oder Schlauch punktuell. Beim Rasensprenger werden auch die Wege nass, das ist blöd. Die nachtaktiven Nacktschnecken finden dann abends einen wieder abgetrockneten Boden vor. Nach einem ausgiebigen Regenguss am Abend oder früh morgens, sammle ich die Nackschnecken (rote Wegschnecke und spanische Wegschnecke) ab. Weinbergschnecken (beim letzten Absammeln auf dem gesamten Grundstück acht Stück gezählt) und die anderen Schnecken mit Haus, dürfen bleiben. Weinbergschnecken stehen unter Naturschutz und die Bänderschnecken fressen hauptsächlich tote Pflanzenteile oder richten keinen nennenswerten Schaden an.
Eine Bierfalle nutze ich nicht, da die Schnecken dann auch noch aus den Nachbargärten angelockt werden. Chemie (Schneckenkorn und Co) und auch Kaffee oder Salz wende ich nicht an, da auch andere Tiere und sogar Pflanzen davon in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Weinbergschnecke frisst u.a. die Eier der Nacktschnecken. Im Herbst werden die Beete nicht umgegraben, da dadurch Hohlräume für die Eiablage entstehen. Lieber im Winter bei kalten Wetter den Boden bearbeiten. Dabei an die Erdoberfläche gebrachte Eier frieren ab.