Ich und du. Du und ich. Und die Kinder. Zusammen sind wir und wollen respektvoll mit Liebe mit einander umgehen. Da nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, treten auch Probleme oder auch Konflikte auf. Um diese zu lösen, sollte man sich die Frage stellen: Wer hat ein Problem? Das Kind, dann aktives Zuhören anwenden. Liegt das Problem bei den Eltern, dann über Ich-Botschaften nachdenken (und anwenden).
Es ist einfach zu sagen: Du hast … Du bist … Du machst … Du … du… du du du. Gerne gepaart mit immer, ständig, schon wieder, überall usw. Wer hört da noch zu? Und vorallem, wer hat da noch Lust vernüftigt zu reagieren und ggf. ein unerwünschtes Verhalten abzustellen. Also ich nicht, selbst nicht als Erwachsene. Du-Botschaften schaffen Distanz und schützen unser eigenes Ego. Wende ich als Mutter eine Du-Botschaft an, bin ich Besserwisserin und mache eine Schuldzuweisung. Ich bin dann destruktiv, ablehnend, sogar abwertend. Das will ich aber nicht. Ich möchte doch das Problem lösen, das Verhalten geändert wissen etc.
Ich-Botschaften schaffen Nähe, da ich mir meiner Gefühle klar sein muss und somit mein dahintersteckendes Bedürfnis kenne. Dann bin ich als Mutter mutig und teile mich mit. Ich als Mutter. Ich als Mensch. Ich. Das Kind (oder anderen Konfliktpartner) konfrontiere ich ohne es verbal anzugreifen, zurecht zu weisen, zu beschuldigen, zu bewerten oder zu verurteilen. Ich teile mit, wie sein Verhalten auf mich wirkt. Meine eigene subjektive Wahrnehmung. Meine Beobachtung ohne die Situation zu bewerten. Mein Gefühl und mein Bedürfnis. Am Ende steht meine Bitte/Wunsch. Das wars. Kritikpunkte werden etwas verändert vorgetragen, so ein Du durch ein Ich ersetzt. Aber die Wirkung ist enorm und trägt zur besseren dauerthaft erfüllenden sozialen Beziehung bei.
Okay, hört sich einfach an, erfordert aber Selbstbeherrschung. Erst denken, dann sprechen. Nicht gleich dem ersten Impuls folgen. Du-Botschaften flutschen manchmal einfach so raus. Geht halt einfacher. Für Ich-Botschaften muss man (sich) (kurz) reflektieren. Es erfordert Charakter und Selbstkritik. Also muss man sich fragen: Was läuft hier schief? Wie fühle ich mich dabei? Welches Bedürfnis habe ich? Und was wünsche ich mir? Wenn dann Gestik und Mimik mit dem Gesprochenen (auch Tonfall) übereinstimmen, wird man zu einer authentischen Persönlichkeit. Dabei darauf achten, dass die Ich-Botschaft keine verpackte Du-Botschaft ist.
Eine Ich-Botschaft ist nicht streibar. Sie ist eine Tatsache, mein Gefühl und meine Bitte. Sicherlich kann eine Bitte abschlagen werden und mein Gefühl ignoriert werden. Aber streiten kann man darüber eigentlich nicht.