Eigentlich wollten wir den Küche-Wohnzimmer-Essbereich streichen. Aber mit frischen Wänden fand ich die dunkle 70-er Jahre Mahagonitür sehr unpassend. Da haben wir entschieden, die Tür neu zu machen. Aber was ist dann mit dem Flur? Noch mit den Originaltapete an drei von vier Wänden und vorallem dem furchtbaren Teppich, haben wir dann schnell entschieden, dann doch den Flur gleich mitzurenovieren. Aber dieses Mal richtig. Soll heißen, die Decke wird auch von der Raufasertapete befreit und gespachtelt.
Im ersten Schritt haben wir alle Tapeten von der Wand gekratzt. Super. Die erste Schicht war Raufaser, dann eine Struktur-Dekor-Tapete. Erst auf den letzten Metern sind wir auf die Idee gekommen etws Spüli bzw. Handseife in die Wasser-Sprühflasche zu geben. Damit gingen die vorher eingeschlitzten Tapeten, wenn sie schon eingeweicht waren, auch wunderbar von der Wand ab. Parallel haben wir die Fliesen im Windfang rausgenommen, eine Grundierung auf dem porösen Estrich aufgetragen und eine Ausgleichmasse verteilt.
Zeitdruck haben wir nicht mehr. In Zeiten von Corona mussten wir die bevorstehende Geburtstags-Endlich-Teenager-Party absagen und somit war die Deadline dahin. Deshalb habe ich nach jeden Arbeitschritt immer alles wieder weggeräumt, so auch die Tapetenreste und schon den Teppich danach absaugen, damit der Dreck nicht überallhin geschleppt wird.
Dann haben wir die Wände gespachtelt. Die Treppe in den Keller hat anstelle von einer drei neue Anschlüsse für Treppenbeleuchtung bekommen. Die Schlitze haben wir beim Spachteln auch gleich geschlossen. Da das Schleifen furchtbar staub und auch ziemlich laut war, waren neben der Schutzbrille, die ich fast immer beim Arbeiten trage, Mundschutz und Lärmschutz angesagt.
Wir ersetzen alle Zimmertüren durch neue weiße Türen inkl. profilierter Zarge. Die Tür zwischen Windfang und Flur sowie die Wohnzimmertür sind Türen mit Stand- und Gehflügel. Die zum Windfang hat sogar eine gebogene obere Kante. Nachdem wir diese ausgebaut hatten, haben wir entschieden dort keine neue einzubauen. Bringt mehr Licht in den Flur und schont den Geldbeutel. Da diese Tür, wie auch die Wohnzimmertür nicht durch eine Tür mit Standardmaßen hätte ersetzt werden können. Eine maßgefertigte Zimmertür kommt nicht in Frage. Deshalb wird der Durchgang zum Wohnzimmer auf ein Standardmaß verkleinert. Die Tür selbst wird dann einen Glaseinsatz im oberen Bereich bekommen. Alle anderen Türen sind komplett geschlossen. Auch die Gäste-WC-Tür mussten wir extra im Baumarkt bestellen lassen, da eine 60er Tür nicht so häufig nachgefragt wird.
Als nächstes, nachdem wir die Wände noch weitere Male gespachtelt und geschliffen haben (Hinter der Treppe ist so ätzend) ist erst einmal der Fussboden dran. Der Teppich ist bereits raus. Dafür haben wir uns einen Teppichstripper aus dem Baumarkt ausgeliehen. Die ersten Bahn ging super. Dann war das Messer stumpf. Und der Teppich, voll nach alter Oma und Jahrzehnte altem Zigarettenrauch stinkend, ging zwar ab, aber der Kleber blieb auf dem Estrich. Den haben wir dann mit einem Messeraussatz für das Multitool abbekommen.