Stint satt

Am Wochenende gab es Stint. Inspiriert von dem Schild vor dem Fischladen mit der Aufschrift Frischer Stint, habe ich mutig 1 kg frischen Binnenstint gekauft. Eine kurze Nachfrage und kurze Antwort, wie man den denn zubereitet, hat mich fröhlich gestimmt. Es hieß: schuppen, ausnehmen, säuern, salz, in Mehl wenden und braten.

Ich habe dann mal schnell schuppen und ausnehmen nachgegoogelt. Hört sich ja nicht so schwierig und eklig an, ich meine, das Ausnehmen. Flossen mit der Küchenschere abschneiden, Unterbauch vorsichtig mit einem Messer aufschneiden, Galle nicht verletzten, Innereien in Richtung der Schwanzflosse mit dem Finger herausstreichen. Die Leber unter fließenden Wasser noch entfernen. Ich habe frohen Mutes alles bereitgelegt. Okay, das ist das Fischpaket, Messer und Gummihandschuhe, gegen den Fischgeruch an den Händen.

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Mein aufmerksamer Beobachter hatte sich dann auch schon eingefunden, nachdem sie schon das Zeitungspaket im Einkaufskorb ausgiebig beäugt hatte.

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Voller Elan habe ich mir die Gummihandschuhe übergestreift und beim ersten Fisch die Flossen abgeschnitten und mit einem Messer die Schuppen gegen die Schupprichtung bearbeitet. Beim Bauchaufschneiden wurde mir klar, dass dies eine sehr klitschige Angelegenheit ist. Und dann quoll auch noch das Innere nach draußen. Voll eklig. Ich konnte mich noch genau zweimal überwinden. Dann war es vorbei. Was tun? Einfach alles in den Mülleimer schieben und behaupten: Stint satt im Restaurant ist eh entspannder. Ne, auch blöd. Ah? Da hatte ich den Geistesblitz, einfach mal den Schwiegerpapa fragen. Und siehe da, Mut zur Lücke hat sich gelohnt. Ne viertel Stunde später hatte ich die geschuppten, ausgenommenen und gewaschenen Stinte vor mir. Okay, wie kann das gehen? Ich hatte doch schon für die drei 10 Minuten gebraucht. Da hat wohl Erfahrung und ein scharfes Messer gegen Anfängerglück gesiegt.

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Der Rest ging ganz einfach, Stint mit Zitronensaft beträufeln und salzen. Dabei nicht zu sparsam sein, der Geschmack ist dann besser. Wirklich. Dann den Fisch in Mehl wälzen. Ich habe Vollkorndinkelmehl genommen. Ich weiß nicht, ob Weizenmehl auch geht, laut Rezept soll man Roggenmehl verwenden. Hatte ich aber nicht. Dann ab in die Pfanne mit heißem Fett oder Öl. Die Bratkartoffeln nicht vergessen, schön mit Speck und Zwiebeln. Salzkartoffeln mit Petersilie passt auch sehr gut.

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Die Fische von beiden Seiten gut anbräunen und servieren. Noch etwas grüner Salat und eine Scheibe Zitrone dazu. Fertig. Guten Appetit.

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