Über den Winter hat es nur ein von zwei Völkern geschafft. An den warmen Februartagen waren noch beide aktiv, aber dann war es nur noch ein Volk. Dieses Volk ist im Mai drei mal geschwärmt. Wir unternehmen nichts gegen das Schwärmen, also Weißelzellen herausschneiden, umweißeln oder ähnliches. Das Schwärmen ist so faszinierend.
An einem sonnigen Maisamstag war mir nach dem Joggen ein Summen im Garten aufgefallen. Eine beachtliche Menge an Bienen hatte sich über der Freifläche im Garten versammelte und summte dort herum. Schnell war abzusehen, sie fliegen in den Baum der Nachbarin. Die hatte gerade Besuch, der ihr half den Garten startklar zu machen. Die Bienen sorten für Verwirrung. Der Ehemann klärte schnell auf, dass schwärmende Bienen keine Gefahr darstellen. Nachdem sich die Traube im Baum gebildet hatte, sind der Ehemann und ich in Schutzkleidung, mit Leiter und selbst gebastelter Schwarmkiste los, um den Schwarm einzufangen.
Für die Schwarmkiste haben wir einen ausreichend großen Karten genommen, der dicht ist (damit die Bienen nicht rauskommen), aber Luft reinkommt. Dafür haben wir ein Viereck (nur an drei Seiten schneiden) hineinschnitten und Fliegengitternetz mit gut sitzendem Tape (wichtig!) festgeklebt. Den Karton nicht abschneiden, kann später zum Verdunkeln genutzt werden. Vorne ein kleines Loch (mit Klappe) schneiden, das wird das Einflugloch für Nachzügler:innen, muss aber verschließbar sein.
Den Schwarm haben wir mit etwas Wasser besprüht und ein den oben geöffneten Karton gefegt. Hört sich leicht an, aber wir haben drei Versuche benötigt, bis die meisten drin waren. Denn die Traube hängt nicht immer perfekt. Einfach eine Weile warten, mit Glück sammeln sich übrig gebliebenen noch einmal. Den Karton dann mit geöffneten Flugloch in die Nähe des Schwarmplatzes stellen. Der Rest findet dann dorthin. Über Nacht den Karton im Dunkeln lagern und dann die Bienen in ihre neue Beute einlogieren.
Knapp ein einhalb Wochen später ist ein zweiter Schwarm aus unserem Altvolk abgegangen. Dieser hatte sich den Sichtschutz (den mit Rosen) im Gemüsegarten ausgesucht. Auch denkbar ungünstig, um elegant in die Schwarmkiste gefegt zu werden. Aber wir haben es geschafft. Den Schwarmkarton haben wir jeweils gleich in die Beute entleert. Die stand, für die Nachzügler:innen im Gemüsegarten und dann eine Nacht im Keller, bevor sie an den neuen Platz gekommen sind.
Wir halten die Bienen nicht für eine ertragreiche Honigernte, sondern für die Bestäubung und freuen uns, wenn wir etwas Honig ernten können. Deshalb war es auch kein Problem die Bienen beim Einlogieren in die neue Beute gegen die Varroamilbe zu behandeln. Denn dann kann kein Honig in der aktuellen Saison geerntet werden.
Das Altvolk ist tatsächlich noch ein drittes Mal geschwärmt, nur klein in einen Strauch im Garten. Jedoch war dieser Schwarm sowie dann das Altvolk zu schwach u.a. Varroamilbenbefall und hat es nicht geschafft. Jetzt haben wir also wieder zwei Völker, den ersten und den zweiten Schwarm.