Das ganze Leben ist ein Gefühlschaos. Ein Gefühl hat immer irgendwie die Oberhand. Und es gibt Phasen, wie die Pubertät, in denen sie noch verrückter spielen als überhaupt schon so oder so. Es ist ganz hilfreich sich mit Gefühlen auseinander zu setzen. Vorallem da jeder Gefühle anders erlebt, wahrnimmt und besonders wichtig sie ausdrückt. Einem Treffen beim Elterntraining war ganz unseren Gefühlen gewidmet.
Unsere (wahrscheinlich) angeborenen Grundgefühle lassen sich in vier (vielleicht auch nur drei oder auch fünf) Grundgefühle wie Wut, Angst, Trauer und Freude einordnen. Alles andere sind Mischgefühle aus den Basisgefühlen abgeleitet. Sie sind dafür da unsere Emotionen auszudrücken und diese wirken sich auf unser Leben aus. Vorallem wichtig für Eltern sie wirken sich auch auf das Familienleben aus.
Emotionen, Gefühle, wie man sie auch nennt motivieren unser Handeln, beeinflussen unser Denken und regulieren unsere Interaktion. Sie gehen einher mit der emotionalen Entwicklung eines Kindes von Anfang an. Deshalb sollten Gefühle unterstützt und nicht unterdrückt werden. Denn wir Eltern nehmen im Umgang mit den Gefühlen und Emotionen unsere Kinder einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die kongnitive, soziale und auch sprachliche Entwicklung unserer Kinder.
Sprichwörter oder Weisheiten aus der guten alten Zeit können Gefühle und Bedürfnisse unterdrücken. Wie? Mein Kind fällt hin und weint. Ich sehe, ist doch gar nichts passiert. Gehe zu ihm und sage: Indianer kennen keinen Schmerz. Streiche ihm über den Kopf und gehe weiter. Was ist passiert? Ich habe das Gefühl und das Bedürfnis meines Kindes nicht erkannt. Vielleicht war mein Kind wütend, weil es hingefallen ist und so nicht an das eigentliche Ziel gekommen ist. Vielleicht war es ängtlich, weil jetzt kleine Steinchen an den Knien kleben und es gar nicht weiß, was das jetzt soll. Vielleicht hat es sich weh getan, hat Schmerzen. Eines dieser Gefühle hat es durch Weinen zum Ausdruck gebraucht. Und welches Bedürfnis hatte es? Trost? Auf jeden Fall eine Mama, die sich um das aktuelle Bedürfnis kümmert, es nicht mit einem blöden Sprichwort und einem kleinen Tätscheln abtut.
Ja, weiß. Die meisten Mütter würden anders reagieren. Und ja, manchmal ist eben ich nicht die Zeit um angemessen zu reagierten. Aber die sollte man sich nehmen (anderes Thema übrigens). Es ist ein Beispiel, welches zur Reflektion des Themas dienen soll. Es soll anregen zum Nachdenken und zum bewussteren Umgang mit Gefühlen und Gefühlsausbrüchen und damit verbundenen Bedürfnissen im Alltag. Sich selbst einmal hinterfragen, welches Gefühl und Bedürfnis steckt hinter meinem Handeln. Was und vorallem, meist ganz wichtig, wer ist der Auslöser dafür. Immer wirklich das Kind oder der Partner? Wenn wir die Gefühle des anderen respektieren und verstehen und unsere eigenen auch zum Ausdruck bringen können (Ich-Botschaften), dann klappt es auch schon viel besser mit der Kommunikation und hilft beim Problemlösungen und erleichert das Zusammenleben enorm.
Das alles haben wir in einem Elterntraining gelernt:
Aktives Zuhören hilft Gefühle und vorallem Bedürfnisse, auf die dann reagiert werden können, zu erkennen:
[…] schaffen Nähe, da ich mir meiner Gefühle klar sein muss und somit mein dahintersteckendes Bedürfnis kenne. Dann bin ich als Mutter mutig und teile […]