Eine Party zum 100. Geburtstag, okay zwei Mal 50. Geburtstag, lag vor uns. Und nachdem wir bei vorangegangenen Partys unsere Fotowand für Fotos von den Gästen aufgestellt haben, wollten wir dieses Mal etwas anderes. Mit meiner Schwester hatte ich eine Fotobox besprochen. Mehr aber nicht. Die Ausgestaltung lag bei uns.
Ich habe ein bißchen recherchiert und mich inspirien lassen. Schnell hatte ich eine Idee, wie sie aussehen soll. Schon sehr ähnlich einem früher üblichen Fotofix. Wir haben dann mit der Kamera auf dem Stativ den besten Abstand Linse – Motiv ermittelt. Mit dem Ehemann zusammen habe ich dann unsere Version der Fotobox auf dem Papier erstellt.
Lange habe ich überlegt, wie ich die Anleitung und weitere Schriften auf die Box bekomme und es aber dabei flexibel halte. Aufkleber bestellen? Nee, viel zu aufwendig und vorallem teuer. Also habe ich mich für Tafelfarbe in schwarz und passende Kreidestifte (nass abwischbar) entschieden. Außer die Sitzfläche sind alle schwarzen Flächen mit dem wasserverdünnbaren Tafellack gestrichen. Der Fotohintergrund ist weiß und der Fussboden grau.
Wir haben uns für dslrBooth als Software auf dem MacBook, welches in der Fotobox die Kommunikation übernimmt, entschieden. Vier Fotos auf 10 x 15 cm Fotopapier fanden wir passend. Groß genug, um bei der Party einfach so in die Tasche zu stecken. Damit auch nichts verwischt oder Flecke bekommt, habe ich kleine Papiertüten bestempelt. Das Layout des Fotoausdruckes habe ich passend zum 50. Geburtstag gestaltet.
Die Fotoaufnahmen werden durch einen Münzeinwurf gestartet. Dafür haben wir ein Gerät gekauft, was fünf verschiedene Münzen erkennen kann. Der Ehemann hat 10-, 20- und 50-Centmünzen sowie 1- und 2-Eurostücke eingelernt. Durch den Münzeinwurf startet die dslrbooth-Software. Die englischen Ansagen haben wir durch eigene ersetzt. Ich habe versucht witzig zu sein und neue Texte eingesprochen. Dann werden vier Fotos gemacht, mit Pause für eine neue Ansage dazwischen.
Die Fotobox ist nicht besonders groß. Mit 1,00 m x 1,80 m sogar ziemlich kompakt. Der Ehemann hat sie aus einer Teil mit klappbarer Sitzbank und einer Gerätekammer, verbunden durch steckbare, obere Rahmen (dort ist auch der Vorhang) gefertigt. Die Gerätekammer besteht aus zwei Teilen. Einmal mit klappbaren Seitenwänden und der Innenseite, die an den Fussboden gesteckt wird. Auf den Fussboden wird auch die Sitzbankwand bzw. Sitzbank gesteckt. Die Innenseite hat Aussparungen für den Blitz, die Kamera und den Münzeinwurf. Dieser wird von außen aufgeschraubt, übrigens inkl. Münzschrubbelplatte.
Die Vorderseite, also wenn die Gerätekammer links ist, ist eine Tür, die mit Magneten verschlossen wird und einen Schlitz für das Entnehmen des Fotos hat. Durch die Tür kommt man alle Geräte und kann z.B. das Druckerpapier nachfüllen. Das Notebook, der Drucker und die Lautsprecher liegen auf extra Einlegeböden. Blitz und Kamera sind auf Halterung an der Innenseite festgeschraubt. Ein Plastikschlauch führt vom Münzeinwurf eine Box für die Münzen.
Alle großen Holzteile haben Grifflöcher bekommen, hinter diese wir schwarze Stoffstücke getackert haben. So wird der Transport erheblich erleichert und man kann die Teile sogar allein tragen. Den Aufbau der Box schafft man Dank klappbaren Seitenwänden und Steckprinzip (danke, keine Schrauben!) auch alleine.
Wenn keine Fotos gemacht werden läuft Wartschleifenmusik. Jedes Mal, wenn das Musikstück zu Ende ist, fordere ich auf eine Münze einzuwerfen. Und dann kann der Spaß los gehen, mit oder ohne Fotoprops. Egal. Die Partygäste haben es genossen “heimlich” Fotos zumachen. Also einfach mal ungestört ohne Ansagen vom Fotografen Quatsch zu machen. Es entstehen sehr coole, sponate Bilder.