*Bisher, also die letzten vier Jahre, habe ich meine Gemüsebeete in Fruchtfolge und sowas wie Mischkultur “bewirtschaftet”. Das alles so, wie ich es für richtig erachtet hatte. Manchmal habe ich auch einfach irgendwo was hingepflanzt. Ich hatte Reinfälle und Erfolge. Vor allem weiß ich, welche Gemüse wir zur Zeit verzehren und sich auch der Anbau lohnt. Schwarzwurzeln kaufe ich lieber. Die paar mit einem Gummiband zusamemngehaltenen aus dem Bioladen, die wir einmal im Jahr essen, muss ich nicht anbauen.
Doch irgendwie war ich mit der Fruchtfolge-Taktik nicht zufrieden, immer zuviel Unkraut und freie Flächen. Deshalb habe ich mich über den Jahreswechsel mit Mischkultur nach Getrud Franck beschäftigt. Das Buch Mischkultur im Hobbygarten von Schwester Christa Weinrich OSB habe ich mir gekauft, “durchgearbeitet”, im Internet recherchiert vor allem zu gute und schlechte Nachbarn von Gemüsearten, sowie Vor- und Nachkulturen. Beim Erstellen meiner To-Do-Liste bzw. Monat-für-Monat-Liste haben mir die Seiten der Saatgutanbieter von Hof Jeebel und Bingerheimer Saatgut weitergeholfen.
Als erstes habe ich eine Liste der Gemüsearten, Kräuter und auch Blumen (Schnecken resistente und Tagetes, die Schnecken anziehen) erstellt, die unbedingt im Gemüsegarten haben wollte und bisher (bei fast allen) gute Erfahrungen im Anbau gemacht habe. Diese habe ich dann die A-B-C-Typen (also Stark-, Mittel- und Schwachzehrer) nach Gertrud Franck kategorisiert.
Bisher hatte ich eine große umrandete Fläche mit vier Beete (Trittsteine dazwischen), eine mittelgroße Fläche (drei Beete zusammen mit Trittsteinen) und eine kleine Fläche (ein Dauerbeet und ein Fruchfolgebeet mit Trittsteinen) für meine beiden Fruchtfolgen genutzt. Die Gemüsenreihen war immer von Ost-nach-West laufend angelegt.
Meine Beete habe ich neu aufgeteilt. Alle Trittsteine weg und aus der großen Fläche wurde eine so groß wie die mittlere. Das Stück, welches in der großen Fläche übrig bleibt und das einzelne Beet bleiben für Dauergäste (Bsp. Erdbeeren) und das Frühbeet bzw. Anzuchtbeet. Damit ich ausreichend Reihen zur Verfügung habe, laufen die Reihen jetzt von Nord nach Süd. So konnte ich mit 45 cm Abstand jeweils 10 Reihen pro Fläche unterbringen. Die Reihe ist jeweils 4,20 m lang und an den Rändern ist noch Platz für eine schmale Randbepflanzung (über der im Beetliegenden Betonschicht für die Einfassung).
Drei bzw. vier Beete (eins ist auf der Übersicht nicht eingezeichnet) bleiben übrig. Die werden sind teilweise mit Rhabarber und Erdbeeren belegt. Die Erdbeeren werden dieses Jahr ein neues Beet beziehen. Knoblauch und Gründüngung wird sich dazu gesellen und eine Minigurke. Der Rhabarber bekommt Gesellschaft von Thymian und Knoblauch.
Zwischen jede bewirtschaftete Reihe wird eine “Reihe” Spinat gesät. Dieser wird nicht geerntet, sondern abgehackt und bildet die erste Schicht des Flächenkomposts. Die bewirtschafteten Reihen wechseln sich nach einem festen Muster ab: nach jeder A- oder B-Reihe kommt eine C-Reihe, also Schwachzehrer. A- und B-Reihe müssen sich auch abwechseln. So ergibt sich: C – A – C – B – C – A – C – B – C – …
Mit guten und schlechten Nachbarn, Vor- und Nachkulturen habe ich mir dann meine Reihen zusammengestellt und, wie alles andere auch schon, in eine Tabelle gepackt, farblich gekennzeichnet und z.B. Reihennummern vergeben. Meine Faustregel: in einem ungeraden Jahr werden die ungeraden Reihen bewirtschaftet. 2024 rutschen die Gemüsereihen eine halbe weiter, also auf die, wo dieses Jahr der Kompost aufgetragen wird. Somit werden auf einer A-Reihe, die Starkzehrer, erst nach 8 Jahren wieder Starkzehrer angebaut. Jede bewirtschaftete Reihe hat ein Jahr Pause mit Flächenkommpost.
Ja, Kompost so ein Thema. Ich finde die Idee des Flächenkomposts direkt auf dem Beet super. Dort kann ich dann auch meinen Küchenkompost (inkl. Kaffeepulver, ohne Essensreste usw.) gut verteilen. Ein paar Holzbretter werde ich als Trittfläche nutzen, die immer wieder entfernt werden, sodass kein Boden unnötig verdichtet wird. Solange der Spinat noch klein und jung ist, werde ich Trittbretter mit “Füßen” nutzen, sodass diese über den Pflanzen stehen. Mal sehen, ob das auch funktioniert.
In einer weiteren Tabelle habe ich für jede Gemüseart in den einzelnen Reihen einen 12-Monat-To-Do-Plan angelegt. So weiß ich, was ich in welchem Monat manchen muss. Parallel habe ich das passende Saatgut und Voranzucht-Pflanzen herausgesucht und ggf. bestellt. Schrieb ich bereits eingangs, dass die Produktbeschreibungen sehr hilfreich waren.
Ich hoffe, es funktioniert für mich so gut, dass ich diesen Plan jedes Jahr wieder verwenden kann. Und nicht ständig neu überlegen und planen muss.
* Enthält Markennennung ohne Werbeauftrag, alles selbst gekauft/gelesen/getestet/etc.
[…] meiner Planung für den Gemüsegarten war ich bereits im Januar fertig und alles Saatgut und Jungpflanzen waren auch bestellt. Ich konnte […]