Jedes Jahr an Silvester bereiten wir Pfannkuchen aka Berliner frisch zu. Da ist bereits Familientradition. In den Jahren, bevor wir Vegetarier wurden, habe ich immer an Silvester einen Heringssalat zubereitet. Den habe ich schon in den letzten Jahren immer wieder vermisst. Nicht den Heringssalat für sich, sondern eher den Geschmack. Salzig, würzig, das ist ja mein Ding.
Irgendwie wollte mir nicht so richtig eine Alternative über den Weg laufen. Von Ersatzprodukten halte ich nichts. Wir suchen uns neue Dinge, Rezepte und Geschmackserlebnisse. Das Meiste ist meiner Meinung nach eh bloß antrainiert. Wie Kakao. Der erste Kakao mit Mandel-Hafer-Drink war auch komisch und schmeckte so überhaupt nicht wie ein Kakao aus früheren Tage. Geht ja auch nicht, ist keine Milch drin. Und ja, wir haben auch noch Milch. Frische Rohmilch. Und dann möchte auch nicht andere weißen Flüssigkeiten aus Flasche oder Tetrapak trinken.
Zurück zum geliebten Heringssalat. Als wir den Karottenlachs zu Weihnachten hatten, hatte ich die Idee einfach vorgegarte Karottenwürfel einzulegen und zu einem Salat zu verarbeiten. Ich habe dann mal gegoogelt. Ja, vorher bin nie auf die Idee gekommen. War wohl scheinbar doch nicht so wichtig. Und habe ich die Auberginenvariante für ein vegetarisches “Fischbrötchen” und vegetarischen “Heringssalat” gefunden. Die Bezeichnungen finde ich übrigens blöd. Deshalb läuft der Salat unter Silvestersalat, nur für die Baguettebrötchenvariante ist und noch kein Arbeitstitel einfallen.
Ja, wir finden beides lecker. Alle. Der Ehemann findet die vegetarische Variante sogar noch leckerer. Also jetzt zum Rezept für den Silvestersalat oder Heringssalat, beim der Hering weiter schwimmen durfte.
Silvestersalat (vegetarischer Heringssalat, eine Schüssel voll)
- 2 Auberginen
- 3 – 4 EL Sonnenblumenöl zum Braten
- 3 EL gemahlene Norialgen (oder Noriblatt zerbröseln)
- 4 EL Olivenöl
- 3 EL Weißweinessig
- 3 EL Sojasoße, mild
- 2 TL Räuchersalz
- 1/ 2 Bund frischer Dill (oder 3 EL getrockneter, geschnitten)
- 1 große rote Zwiebel
- 3 EL Mayonaise
- 5 Gewürzgurken (+ 3 EL Gewürzgurkenwasser)
- 1 kleiner Apfel
Aubergine schälen, in kleine Würfel schneiden, salzen und 30 Minuten ruhen lassen. Dann abspülen, abtropfen lassen und auf eine Küchentuch kippen und noch mal” abtrocknen”. Die Auberginenwürfel in Sonnenblumenöl weich braten, nicht bräunen.
Aus Algen, Olivenöl, Essig, Sojasoße und Salz eine Marinade anrühren und mit den noch warmen Auberginenwürfel vermengen. Mindestens einen Tag lang darin marinieren, besser zwei.
Für den Salat die Gewürzgurken, Zwiebel und geschälten Apfel klein würfeln. Alles mit Mayonaise, klein gehackten Dill und den marinierten, abgetropften Auberginenwürfeln vermengen, ggf. etwas Gurkenwasser nachgießen. Am besten ein paar Stunden im Kühlschrank ziehen lassen, umrühren und genießen.
Für das Fake-Fischbrötchen (4 Portionen)
- 1 Aubergine
- Hälfte der Marinade (von oben)
- Gewürzgurken
- Baguette
- roten Zwiebel
- nach Belieben frischer Dill
- nach Belieben Mayonaise oder Remoulade oder nichts
Die Aubergine schälen und in 5 mm dicke Scheiben schneiden und wie oben beschrieben marinieren. Das Baguette aufschneiden, Zwiebel in Ringe, Gurke in Scheiben schneiden, die Auberginestücke mit Küchenpapier ein wenig abtupfen. Alles auf dem Baguettebrötchen anrichten, wer mag schmiert noch Mayo oder Remoulade drauf. Schmeckt auch ohne.