Mit dem Dachausbau und der neu abgetrennten Einliegerwohnung haben wir nur noch ein Bad und ein Gäste-WC. Da das Bad in der Einliegerwohnung eh neu werden musste, haben wir uns dazu entschieden unser 70er-Jahre-Masterbad (Bad on suite) auch neu zu machen bzw. machen zu lassen. Wir hatten Glück, Fliesenleger (Jarchow und Müller GbmH, Lüneburg) und Sanitärbetrieb (Steinich, Vögelsen) haben wir schnell gefunden und zum Anfang des Jahres war auch terminlich etwas frei.
Beim Aussuchen der Sanitärobjekt, Fliesen und wie es überhaupt werden sollte, haben wir uns schwer getan. Wir sind bekannt dafür unsere Pläne, meist sehr zeitnah, über den Haufen zu werfen und dann was anderes zu machen. So war es hier auch. Auf jeden Fall stand fest:
- weitgehend zeitloses Design
- die Toilette sollte wo anders hin. Es stört mich, dass der Blick beim Betreten des Raumes zu erst auf diese fällt.
- Sitzbank in der Dusche, auch wenn die nur zum Fuß abstellen beim Rasieren und Seife, Rasierer und Haarfarbe ablegen wollte
- so wenig Fliesen wir möglich, idealerweise nur im Duschbereich
- so wenig Fliesenfugen wir möglich
- die Abschlusskanten bei den Fliesen so schmal wie möglich
- Holz- bzw. Holzoptikfußboden
- Unterputzarmatur am Waschbecken
Anfangs wollten wir, dort wo die Badewanne mal war, eine begehbare Dusche die gesamte Breite mit Glasfront ohne Tür. Da die Toilette einen anderen Standort bekommen sollte, war der restliche Platz irgendwie zu wenig für noch Waschbecken und ein wenig Stauraum. Irgendwie passte es nicht. Deshalb war der neue Plan dann beim Aussuchen der Sanitärobjekt, dass WC und Dusche an die Stelle der Badewanne kommen. Waschbecken sollte dort bleiben, wo das rechte der beiden war und Stauraum sollte am ehemaligen WC-Ort entstehen.
Das alte Badezimmer wurde komplett gesprengt. Die alten Wand- und Bodenfliesen sind rausgekommen. Da der Estrich brökelte, haben die Fliesenleger den auch neu gemacht. Die Abflüsse waren einfacher zu verändern, da die Waschküche unter dem Bad ist, auch wenn dort der Anschluss an die vorhandenen Rohre schwieriger war. Die Decke hat der Ehemann neu gemacht, mit Feuchtraumrigips und gleich eingebautem Lüfter und neue Position für die Lampen.
Alte Fliesen ab, Decke neu Alte Bodenfliesen raus, neuer Estrich rein Im Raum davor war der Lagerplatz Wände neu verputzt, Estrich, Abdichtung neu Alle Fliesen sind verlegt Wände und Decke streichen
Fliesen waren so eine Sache für sich. Der Fliesenleger hat uns aufgrund von Aufwand und Kosten von zu großformatigen Fliesen abgeraten. Fliesen haben wir in Mediterrane Fliesenwelt GmbH in Seevetal gefunden. Ich bin rein zur Tür und habe die grauen Fliesen gesehen, angefasst und war skeptisch. Rau. Aber nach der super Beratung und einer Probefliese für zu Hause war ich überzeugt. Denn, da ich meine Haare immer färbe, dürfen sich Fliesen dadurch nicht verfärben. Wir haben gelernt, raue Fliesen sind viel geiler und pflegeleichter als glatte oder in Hochglanz. Mein Farbe ließ sich auch nach dem Antrocknen einfach rückstandslos abspülen. Bodenfliesen in Holzoptik und -haptik waren auch schnell gefunden. Hier wurde uns auch gesagt, dass die Metall-Abschlusskanten bei den Fliesen auch so verbaut werden können, dass von vorn nur sehr wenig davon zu sehen ist.
Wir haben uns bewusst gegen eine Duschwanne entschieden und einen mittigen, kleinen rechteckigen Abfluss gewählt. Denn ich wollte nicht immer eine lange, unhandliche Abdeckung direkt an der Wand zum Putzen herausfummeln. So ist es auch schön symmetrisch, liebe ich ja. Mit der Verteilung der zwei verschiedenen Fliesengrößen waren der Fliesenleger und ich auch auf einer Wellenlänge. Alles symmetrisch, nur horizontale Wandfugen in der Dusche, Sanitärobjekte sitzen mittig auf den Fliesen. (Bei der Zwischenwand WC-Dusche müsste ein Teil des Duschvorhangs dort sein, für die Symmetrie, passt auch so. Schmerzt nicht beim Anblick) Die Fugen der Bodenfliesen gehen in Längsrichtung mit der ebenerdig gefliesen Duschtasse über. Ja, so hatte ich es mir vorgestellt.
Wir waren in drei Austellungen für Sanitärobjekte. Schwarz hat mir gut gefallen, vor allem im Kombination zu den betongrauen Fliesen. Aber wir hätten uns doch für die gold gebürsteten entscheiden sollen, leider gab es die da (noch) nicht in der Form, wie ich Wasserhahn und Co haben wollte. Die matt schwarzen Armaturen sind nur beschichtet und am Hebel für den Wasserhahn löst sich bereits die Beschichtung (Fingerringe sei Dank) und der Duschkopf hat auch schon Fehlstellen. So what. Wenn es mich zu toll nervt, tauschen wir sie aus. Kalkflecken sieht man nicht, haben aber auch super weiches Wasser. Jedoch Fingerabdrücke und so sieht man schon.
Wir haben ein Waschbecken gekauft, das hat mir aber doch nicht mehr gefallen. Und ich wollte doch endlich mal meine Waschschüssel einsetzen, die bereits vor Jahren ersteigert hatte. Zur Jugendstil-Schüssel von Franz Anton Mehlem (ca 110 Jahre alt) gehört noch eine Seifenschale, die wir auch als solche nutzen mit Haar- und Körperseife an der Ablage neben der Dusche. Der Fliesenleger hat uns ein Abflussloch gebohrt. Super dazu passen meine Jugendstil-Lampen (Berliner Messinglampen), sowie die minimalistische Duschstange mit waschbaren, maßgefertigtem Duschvorhang. Perfekt, der kommt regelmäßig in die Waschmaschine, hat nie Wasserflecken (jedoch einige farbige Haarfarbenspritzer innen) und ist im unbenutzen Zustand nicht im Weg und lässt das Badezimmer größer wirken. Den alten Badschrank vom Möbelschweden habe ich mit Kreidefarbe, passend zu den blauen Blumen der Waschschüssel und Handtücher, in old navy gestrichen.
Gardinen waren jetzt nicht notwendig, jedoch habe ich ein Leinen-Raffrollo mit Messing-Bedienkette anfertigen lassen. Der Ehemann hat die schwebenden Regelbretter aus Baumkantenholz gesägt und montiert, sowie unsere Waschtischplatte. Die sind mit Hartwachsöl behandelt, ich hätte sie aber lieber lackieren sollen. Jetzt müssen immer gleich die Wassertropfen beim Händewaschen, die beim Schließen des Wassers hinter die Schüssel tropfen, weggewischt werden. Handtuchstange gibt es auch nicht, dafür kleine Handtücher, die nach 2-3x Benutzen in den Wäschekorb in der Ankleide wandern. Die Duschtücher liegen gefaltet auf einem alten Holz-Metall-Drehhocker und wenn sie trocknen sollen, hängen sie eh draußen.
Besonders wichtig: es steht so wenig wie möglich und so viel wie nötig rum. Der Rest ist im Schrank bzw. in der Kommode in der Ankleide.
*Werbung ohne Auftrag, alles selbst in Auftrag gegeben und bezahlt 🙂