*Von meinen Großeltern habe ich ein kleine Kommode bzw. Schuhputzschränkchen als Andenken aus ihrer Küche mitgenommen, nachdem meine Oma verstorben war. Mein Opa hatte immer seinen Stuhl davor stehen. Auf dem Schränkchen standen Aschenbecher und Zigaretten und anderer Kram. In den Schubladen war u.a. das Rasierzeug meines Opas. Mein Opa hat bis auf die letzten Jahre immer geraucht (Juwel 72). So war das Schränkchen schon lange nicht mehr weiß, sondern eben vergilbt. In den fast 10 Jahren, die es bei uns im Keller stand, ist es auch nicht besser geworden.
Im Sommer, im Kreidefarben-Wahn, habe ich endlich das kleine Möbelstück renoviert. Bei der Farbe war ich mir lange unschlüssig. Hatte eigentlich svenska blue (ein helles grau-blau) dafür vorgesehen und sollte unter der Schräge im Büro stehen. Doch K2 benötigte auch noch Stauraum und hatte auch unter der Dachschräge Platz. Also habe ich K2 u.a. ein schönes, leuchtendes, aber nicht grelles Gelb vorgeschlagen. K2 hat sich dann für gelb (Tilton) entschieden.
Bei der Platte oben auf dem Schränkchen bin ich mir nicht sicher, welches Material es ist. Meine Schwiegermutter meinte, früher gab es Küchenarbeitsplatten, die so ähnlich waren. Anfangs habe ich auf Kork getippt, ist es aber nicht. Eher eine Holzbreimischung, wieder verdichtet und gepresst und mit Holz eingefasst. Jedenfalls habe ich die Platte einfach auch ein wenig angeschliffen. Da diese auch nicht mehr so toll war. Jahrzehnte Qualm-Patina abzuschleifen dauerte eine Weile. Brille und Mundschutz waren auch im Garten und mit Absauger dabei. Die Tür habe ich ausgebaut. Dabei hat ein Scharnier das Einsteckfach ausgerissen. Das habe ich mit Holzspachtel fixen können.
Sperr- und Isoliergrund zwei Schichten Kreidefarbe klares Wachs fertig Schubladen nachher nachher
Zum Auffrischen der Holzplatte und die Holzknöpfe habe ich Hartwachsöl verwendet. Die Innenflächen der Schubladen und auf der Seite hinter der Tür wurden auch geölt. Das Holz hat wie immer und auch von mir erwartet, einen Honigfarbenen Ton bekommen bzw. das Holz dahin beeinflusst. Den Korpus sowie Tür und Schubladenfronten habe ich erst einmal mit Sperr- und Isoliergrund gestrichen, damit keine Gerbsäure in die Kreidefarbeschicht eindringt. Anschließend, je nach ausreichend Trockenzeit, habe ich die Kreidefarbe zwei Mal mit einem Flachpinsel aufgetragen. Jeweils immer die Kanten zu den Innenräumen und Platte abkleben. Die Kreidefarbe habe ich mit einer Schicht klarem Wachs geschützt und mit einem weichem, fusselfreien Tuch leicht anpoliert. Die Schubladen haben farbiges Papier als Einlage bekommen und auf das Regalbrett hinter der Tür habe ich mit farbigem Papier, mit Reißzwecken fixiert, etwas aufgepeppt. K2 liebt das neues Schränkchen und ich bin glücklich, dass es jetzt endlich wieder im Wohnraum steht.
*enthält Werbung wegen Markennennung, alles selbst gekauft und genutzt